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Mittwoch, 16. Juli 2008, 16:49

Zugspitzlauf und die Tragödie, Euere Meinung!!

Jetzt ist es passiert und wer ist schuld??

Ich habe mich nach der Tragödie, mit dem Zugspitzlauf intensiv auseinandergesetzt. Zwei Gründe bewogen mich dazu. Zum einen bin ich ebenfalls Läufer bzw. gehe gerne mal einen Extremlauf an und zum zweiten stehe ich jedes Jahr als Hauptverantwortlicher des LW Halbmarathon in vorderster Front.

Mich Interessiert Euere Meinung. Meine Meinung zum jetzigen Zeitpunkt ist diese:

Man kann weder dem Veranstalter noch den Läufern eine unmittelbare Schuld zuweisen. Wenn einem von beiden Beteiligten dann beiden.

Der Veranstalter hatte schon im Vorfeld auf seiner Homepage bekannt gegeben das es unwahrscheinlich schwer werden wird, da die Wettervoraussichten sehr schlecht sind. Nach der Verkürzung des Laufs im Jahre 2007 wegen schlechtem Wetter, haben sich die Läufer auch nicht mit Rum bekleckert, denn es wurden Schadensansprüche gegen den Veranstalter geltend gemacht. Also stand der Veranstalter unter Druck bei dem diesjährigen Lauf.

Jeder von uns Läufern weis was auf ihn zukommt bei einem solchen Extremlauf. Nach meinen Recherchen bzw. nachlesen der Situation und anhören vieler Läuferberichte, war nicht der Regen im Tal, nicht der Schnee und auch nicht die 0 Grad Temperaturgrenze das Problem, dass Problem war der Wind. Jeder von uns weis, dass unsere Körpertemperatur bei solchen Extrembelastungen auf bis knapp unter die 40 Grad steigen kann. Deshalb machen Temperaturen um den Gefrierpunkt dem aufgeheizten Läufer nichts aus. Bei diesem Lauf kommen alle Faktoren zusammen. Der Start war bei Strömenden Regen, also die Klamotten waren nass. Vorbeugend auf die kommende Belastung waren die Läufer nur mit leichter Funktionskleidung bekleidet. Nun schlug das Wetter plötzlich auf über 2000m um. Leider kam nunmehr auch starker Wind hinzu, der die Läufer in ihrer Hochfase des Laufs schnell auskühlte. Innerhalb von kurzer Zeit sank die Körpertemperatur in den kritischen Bereich und die Muskeln versagten. Ich möchte mal behaupten, wenn kein Sturmwind eingesetzt hätte und die gefühlte Temperatur bei 0 Grad geblieben wäre, wäre alles gut gegangen.

Jetzt als das Kind in den Brunnen gefallen war, wurde von der Seite des Veranstalters fast alle Richtig gemacht. Die Helfer waren bemüht die entkräftenden Läufer zu unterstützen oder auf 2100m aus dem Rennen genommen. Die Rettungskräfte bargen die Verletzten zum Teil ohne sich selbst zu sichern bzw. unter Einsatz ihres Lebens.

Zu diesem Zeitpunkt war nicht mehr zu halten, man konnte nicht mehr reagieren man konnte nur nach agieren.

Als Veranstalter des LW HMT möchte ich nur noch mal das Jahr 2004 in Erinnerung rufen. Starke Windböen haben unseren Zieleinlauf umgeworfen. Nur der Zufall und viele Schutzengel konnten uns vor einem größeren Desaster retten. Wir Starteten den Lauf und mussten Erfahren das wenige Minuten nach dem Start eine Orkanwarnung vom Wetterdienst ausgegeben wurde!!!
Nach dem Lauf konnten wir feststellen, dass ein Baum umgestürzt war und das unmittelbar nachdem der letzte Läufer diese Stelle passierte.

Hätten wir damals den Lauf stoppen sollen???

Gebt doch mal zu, ein Monate langes Training, liegt hinter Euch und so ein bisschen Wind!!
Der Veranstalter hat sehr viel Geld in die Vorbereitung gesteckt!!! Wie soll er reagieren? Den Lauf auf der Strecke unterwegs abbrechen???

Was wäre bei der Hitzeschlacht 2008 in Stuttgart passiert wenn da ein Läufer gestorben wäre? Wäre dann der Veranstalter schuldig weil er die kritische schwache Gruppe erst 50 Minuten später starten lies und sie so in den Brutofen von Stuttgart schickte???

Ja es ist schwer, zu entscheiden was Richtig oder Falsch ist.

Ich bin der Meinung aus solch einem Unglück muss man lernen. Die Vorsichtsmaßnahmen für den nächsten Zugspitzlauf müssen ausgebaut werden. Ab 1800m Höhe muss es zu jeder Zeit Ausstiegsmöglichkeiten geben. Es müssen genügen wärmende Decken zu, Jacken usw. alle 50 bis 100 Höhenmeter in Biwakzelten zu Verfügung stehen.

Man muss den Sportlern die Gefährlichkeit eines Wetterumschwungs noch deutlicher machen.

Das ist vorab mal meine Meinung.

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Mittwoch, 16. Juli 2008, 21:48

ja, ich kenne einen der dort mitgelaufen ist und auch unterkühlt war. am start wurde ihnen wohl gesagt dass es an der spitze 4 grad hätte und es windstill wäre. keiner konnte sich genau vorstellen was abgeht. offensichtlich bemerkt man eine unterkühlung auch nicht sofort, viele trugen handschuhe, merkten kaum was.

schlimm, dass zwei läufer gestorben ist. jetzt muss die schuld wieder jemandem zugewiesen werden. ich sehs auch so: man muss versuchen daraus zu lernen. aber sicher wird das angebot an solchen läufen erstmal zurück gehen.

als läufer hätte ich auch die warnung wahrgenommen aber wäre trotzdem gelaufen. hey, wochenlange vorbereitung, man bringt ja eine gewisse verbissenheit mit und einen ehrgeiz mit. aufgeben oder nicht-antreten tut weh, nagt am ego. und 16 km stellt man sich ja nicht soooo schlimm vor.

der große unterschied zum backofenlauf in stuttgart: in stuttgart hätte man jederzeit aussteigen können. dort nicht. die trockenen sachen waren am gipfel deponiert, man hätte wieder absteigen müssen. es gab wohl einzelne zwischenstationen zum aussteigen, aber aufgrund der wetterlage waren diese eben nur sehr langsam zu erreichen.

hier noch der bericht eines teilnehmers von diesem jahr:

Zitat

Bericht von Anton Lautner über den Zugspitz-Extremberglauf

Extreme Ereignisse beim Zugspitzlauf

Nachdem ich bereits am Vortag beim ZugspitzArenaLauf in Ehrwald teilnehme, gehe ich sozusagen als „Höhepunkt“ auch beim ZugspitzExtremBerglauf an den Start. Da war ich schon zwei Mal am Start, bei der Premiere und bei der zweiten Veranstaltung. Seinerzeit ging es vom Olympiastadion durch das Reintal zum SonnAlpin. Die zweite Veranstaltung war durch eine Kaltfront beeinträchtigt, so dass als Ziel der Osterfelder Kopf (mit Neuschnee) herhalten musste.In diesem Jahr schaut es nicht viel besser aus. Der Wetterbericht sagt anhaltenden und starken Regen voraus. Im Laufe des späten Wettkampftages soll dann die Schneefallgrenze deutlich unter 3000 Meter sinken.

Seit einigen Jahren ist nun Ehrwald (A) Startpunkt des Berglaufes. Die Streckenführung ist nun zu Beginn anders. So geht es von Ehrwald hoch zur Ehrwalder Alm und Hochfeldernalm, weiter zum Brand, dem Gatterl (Grenzübergang nach Deuschland) und zur Knorrhütte. Von dort ist der Weg wie bekannt zum SonnAlpin und zum Zugspitzgipfel. Der war bisher nicht immer zu erreichen. Meist verhinderte Schlechtwetter oder Schnee den Gipfelsturm.

Gegen 08.30 Uhr begebe ich mich in den Startbereich am Martinsplatz. Die Boxen für den Kleidertransport stehen schon bereit. Es regnet wie am Vortag. Mit rund 13 Grad ist es für einen Wettkampf richtig temperiert. Aber wie wird es am Berg ausschauen? Ehrwald liegt auf 1000 Meter Seehöhe und das Ziel liegt fast 2000 Höhenmeter über uns. In der Schule lernte man, dass alle 170 Höhenmeter die Temperatur fast ein Grad niedriger ist. Die aktuellen Teilnehmerinformationen ermahnen, wärmere Bekleidung mitzunehmen, da es im oberen Streckenteil nur mehr 3 Grad haben soll.

Dieses beherzige ich und habe demzufolge oben zwei Schichten angezogen sowie eine lange Laufhose und einen Kopfschutz. So ausgestattet fühle ich mich der Sache gewachsen, mit macht lediglich der vorhergesagte starke Niederschlag Kopfzerbrechen. Dieses relativiert sich wieder, als ich zahlreiche Läufer in kurzer Laufhose, mit Radlerhosen und kurzen T-Shirts sowie vereinzelt auch mit Trägershirts sehe.

Punkt neun Uhr werden wir dann auf die Strecke gelassen. Gut 600 Läufer setzen sich in Bewegung. Die Beteiligung war zwar schon besser. Den Extremberglauf machen, so wie ich beobachte, sehr viele Wiederholungstäter. Also auf geht’s zum Sturm auf Deutschlands höchstem Berg.

Bis zum Gipfel (2944 Meter) sind es 16,1 Kilometer bei 2100 Höhenmeter. Beim (Ersatz-)Ziel SonnAlpin (2580 Meter) sind es „nur“ 14,7 Kilometer mit 1730 Höhenmetern, also eine harte Sache, wenn man die Relation zwischen Streckenlänge und des Höhenunterschiedes betrachtet. Ich fühle mich der Sache gewachsen und habe in den vergangenen Wochen den LGT-Alpin-Marathon sowie den Zermatt Marathon mit etwa genauso viel Höhenmetern problemlos hinter mich gebracht.

Nach dem Startschuss dauert es noch ein paar Sekunden, die ich zum Überlaufen der Startlinie sowie für zwei Bilder brauche. Ja, heute habe ich das gleiche Problem mit der Kamera wie gestern. Die Feuchtigkeit!

Ehrwald verlassen wir nach wenigen Minuten auf asphaltierten Untergrund. Dann zerreisst ein Donner das Getrappel der Läufer. Einen Blitz habe ich zwar nicht gesehen, aber wo ein Donnerschlag zu hören ist, da muss doch ein Einschlag gewesen sein. „Das fängt schon gut an,“ denke ich.

Der Weg wird schmäler, wir laufen an der Talstation der Ehrwalder Almbahn vorbei. Ein Schild besagt, dass es noch 14,7 Kilometer sind. Wir tauchen in den Wald ein, die Steigung nimmt zu. Ich merke, meine Oberschenkel maulen, „hoppala, gestern haben wir einen zarten Tempolauf hingelegt, nicht schon wieder auf Zug laufen.“ Ich nehme das Tempo leicht zurück.

Es gibt leider nicht viel zu sehen, die Bewölkung und immer noch der Regen, das drückt auf mein Gemüt. Es geht zum Teil in Serpentinen hoch. Teile der Strecke können gelaufen werden, die übelsten Steigungen muss ich gehen und kann auch einige Läufer überholen. Mitunter sehen wir die Seile der Bergbahn oder hören das Murmeln eines Baches. Die erste Verpflegung wartet an der Ehrwalder Alm (1502 Meter). Rund 5 Kilometer und 500 Höhenmeter haben wir schon geschafft. Ein paar Zuschauer feuern uns an.

Ich schnappe mir Wasser und Iso und laufe weiter. Der Wald endet, es geht durch Almwiesen. Mitunter schaut uns das tirolerische Rindvieh interessiert zu. Je nach Steilheit unseres Weges können wir laufen oder müssen marschieren. Ich halte es wie meine Läufer vor mir. Wenn die Mehrzahl marschiert, dann tue ich es ihnen gleich. Ja, und beim Langsam-Auffi-Lauf ist es analog.

Bis zur Hochfeldernalm (1732 Meter) führt der Fahrweg. Dort dürfen wir abermals verpflegen. Noch 9,5 Kilometer. Jetzt wird’s lustig, denn gleich oberhalb der Alm artet der Wettkampf mehr oder minder auf dem folgenden Singletrail in eine Schlammschlacht aus. Mitunter würde man sich Spikes wünschen. „Meine Tochter hätte hier Freude“, höre ich einen Läufer reden. Es wird zunehmend schwierig, langsamere Läufer zu überholen. Es funktioniert aber, wenn der schnellere Hintermann dem Vorderen zuruft.

Aufgrund der Bewölkung ist natürlich die Sicht eingeschränkt. Mitunter sieht man keine 100 Meter weit. Solange ich Vorderleute sehe, fühle ich mich sicher. Wie wird es sein, wenn sich das Feld noch weiter aus einander ziehen wird?

Am Brandjoch (2110 Meter) gibt es abermals etwas zu trinken. Und einen Stau, da dahinter eine Rutschbahn aus Dreck und Lehm mittels eines angebrachten Seiles überwunden werden muss. Den Bergwachtlern für die Hilfestellung vielen Dank. Da wäre schon die erste Schlüsselstelle des Rennens!

Später können wir immer wieder ein paar Meter laufen. Der Untergrund ist dann sicher, wenn er aus Geröll besteht. Es geht dann wieder einen Aufschwung mit kurzer Stahlseilsicherung hoch. Das Gatterl, die Landesgrenze Österreich – Deutschland. Passenderweise hält ein Wanderer uns das Gatter auf. Warum ist denn hier ein Zaun aufgestellt? Noch 6,2 Kilometer.

Es geht wieder abwärts. Äusserste Konzentration ist nötig, denn ein Sturz kann das Aus bedeuten. Der ganze Weg zur Knorrhütte verbirgt Stolperstellen. Ich bleibe kurz stehen und versuche die Knorrhütte zu orten. Aha, dort drüben ist sie, aber noch rund zehn Minuten entfernt.

Nach weiterem Auf und Ab erreichen wir die Knorrhütte (2051 Meter) schließlich. „Es geht ganz nach oben“, ruft uns ein Helfer zu. Ein Schluck Iso und einen Riegel nehme ich als Verpflegung und weiter. Es ist jetzt schon kalt geworden. Die Hände sind gerade noch lauwarm. Handschuhe wären jetzt in Anbetracht des leichten Regens nützlich. Ich winde mein Kopftuch aus und sage vorher einem Beobachter, „schau her, das ist Angstschweiß“, worauf der lacht. Noch 4,3 Kilometer.

Nach der Knorrhütte geht es gewaltig zur Sache. Sausteil geht es Richtung SonnAlpin. An Laufen ist es jetzt nicht mehr zu denken. Ich bin ja zufrieden, wenn ich mein Marschschritt einhalten kann und wenn keine Verschnaufpause folgt. Auch einige Wanderer haben sich bei diesem Sauwetter auf den Weg gemacht.

Die Steilheit lässt dann nach, erste Altschneefelder tauchen auf. Diese müssen wir überqueren. Ein Läufer sitzt erschöpft auf dem Boden und erhebt sich erst auf Aufforderung wieder und trottet voran.

Dann passiert ein Wetterumschwung innerhalb weniger Minuten. Erst nimmt der Regen zu, der Wind frischt fast zur Sturmstärke auf. Ich nehme aus meiner Rückentasche einen Plastikumhang und habe Mühe, diesen anzuziehen. So kann ich wenigstens den auf mich einwirkenden Windchillfaktor etwas entschärfen. Nach wenigen Augenblicken fängt es zu graupeln und zu schneien an. Bullshit, jetzt wird es eng für diejenigen, die nur kurze Sachen anhaben. Ich versuche, mich an einem Vordermann dranzuhängen, das nur recht und schlecht gelingt, denn der Wind ist böig und unsere Laufstrecke nicht geradlinig.

Wo ist das SonnAlpin? Bei den Bedingungen ist mir der Zugspitzgipfel egal geworden. Nur mehr heraus aus dieser kalten Öde. Der Schnee bleibt mittlerweile liegen. Die Temperatur bewegt sich wohl um die Null-Grad-Grenze herum. Ich sehe einen Läufer am Boden liegen, eingewickelt in eine Alu-Decke, ein Bergwachtler leistet Hilfe. Ich möchte helfen, kann aber nicht, da ich selbst kämpfen muss. Vor mir sehe ich das SonnAlpin nach zwei weiteren Aufschwüngen. Noch mal letzte Anstrengung, die Füße sind mittlerweile eiskalt geworden, die Hände ebenfalls, dann überlauf ich die Zeitmessmatten. In einer Garage schnappe ich mir schnell einen Riegel und ein Getränk. Dann laufe ich eilig in das SonnAlpin, wo mir jemand sogar noch die Tür aufhält. Das ist jetzt a...knapp gewesen. Was ist aus den Läufern, die gerade kurz vor der Sperrung des Gipfels noch durchgeschlüpft sind? Die sind dann wohl noch rund 45 Minuten dieser Horrorwitterung ausgesetzt. Ich mag daran gar nicht denken.

Vor dem Kassenhäuschen, wo sich die Läufer für 5,50 EUR einen Fahrschein für die Gipfelbahn kaufen müssen, steht eine zitternde und bibbernde Läufermenge. Es dauert wohl 15 Minuten, bis ich meinen Fahrschein in den Händen halte. Die Treppe laufe ich hoch und werde in einen Konferenzraum gewiesen, wo schon zahlreiche unterkühlte Läufer versorgt werden. Die Helfer bewältigen diese Krise sehr routiniert. Es werden Wannen mit warmen Wasser für die Füße herangeschleppt. Es gibt heißen Tee und warme Brötchen. Auch unterstützen schon erholte Teilnehmer die gerade Eintreffenden. Das läuft sehr organisiert ab. Wiederholt erkundigt sich ein Mediziner, ob jemand noch medizinische Hilfe benötigt. Nach etwa 30 Minuten bin ich aus dem kollektiven Frieren heraus und sehe, dass immer weitere Teilnehmer mit Tragen herangeschleppt werden. Zum Teil werden Infusionen angelegt. Auch Hubschrauberlärm ist zu hören.

Nach gewissen Zeit erhalten wir die Information, dass unsere Wechselkleidung nun doch nicht hergebracht wird, sondern am Gipfel wartet. Wenigstens ist auch der Warteraum der Gipfelbahn geheizt.

Am Zugspitzgipfel steige ich dann aus, laufe über die schneebedeckte Terrasse und dann hinein in die Bergstation der Ehrwalder Zugspitzbahn. Dort erhalten wir die Medaille, ein Weizenbier, Red Bull und die Fahrkarte ins Tal. Nach ein paar Minuten geht es hinunter. Erst auf meiner Heimfahrt erfahre ich von der Tragödie, die sich auf der Zugspitze abgespielt hat. Zwei Sportler sind aufgrund des Wetterumsturzes infolge Auskühlung ums Leben gekommen. Einer war noch zehn Minuten vom Ziel entfernt, der andere starb oberhalb des Schneefernerhauses. Sehr viele Athleten wurden mit Unterkühlungen in Krankenhäusern eingeliefert.

Es gibt jetzt viele Fragen zu beantworten. Mir ist aufgefallen, dass doch verhältnismäßig viele Sportler zu leicht angezogen waren. Kurze Hose, kurzes Shirt in Anbetracht der Wettervorhersage ist riskant. Auch sind Läufer an den Start gegangen, die keine oder nur wenig Berglauferfahrung hatten. Das erkannte ich am Verhalten beim Gatterl, am Brandjoch sowie am Aufschwung nach der Knorrhütte, wo doch einige nicht so trittsicher waren wie sie es eigentlich sein sollten. Vielleicht hätte man schon vor dem Start den Gipfelsturm absagen müssen und das Ziel zum SonnAlpin verlegen müssen. Im Vorjahr wurde dafür der Veranstalter mit Regressen überhäuft, so dass er jetzt einem immensen Druck ausgesetzt wurde. Vielleicht kann man in Zukunft es so einrichten, dass die überwachende Bergwacht das letzte Wort hat. Auch ist zu prüfen, ob nicht eine Ausweichstrecke bei unsicherer Witterung belaufen werden kann. Zu guter Letzt ist wohl jeder Einzelne zu ermahnen, ein Berglauf ist keine Spielwiese für jedermann. Die Witterung kann jederzeit ohne Vorwarnung umschlagen und dann ist es nicht wie bei einem Straßenlauf, wo man am Rand auf Helfer, Zuschauer oder den Besenwagen wartet. Hitze im Wettkampf kann man managen, Kälte dagegen nicht.

Mir ist klar, dass hinterher es alle besser wissen. Die Verantwortung, sich so einer extremen Belastung zu stellen, muss jeder Teilnehmer für sich selbst treffen. Auch in Anbetracht, falls es zu einem Wetterumschwung kommt, wäre ein Ausstieg oder eine Umkehr immer noch besser als das Risiko einzugehen, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Die Strecke wäre nach meiner Ansicht zu schön, um das Ereignis als Anlass für das Ende als Begründung herzunehmen. Meine und unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der zwei verstorbenen Läufer.

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Samstag, 13. September 2008, 18:50

Natürlich wird jetzt wieder völlig überreagiert. klar ist es tragisch für die Angehörigen der umgekommenen Läufer. Was aber gerne vergessen wird ist die Tatsache, dass viele Menschen, die Freude am laufen gefunden haben, eine viel höhere Lebenserwartung haben als die Nichtläufer. Das ließe sich mit Sicherheit prozentual darstellen. Die Motivation zum Lauftraining holen sich viele der Läufer gerade eben bei den Wettkämpfen, wobei sie dann meistens über ihre Grenzen gehen. Und dann ist das Risiko eben kurzzeitig höher.
Dazukommt, dass man als aktiver Mensch eine höhere Lebensqualität hat. Natürlich bleibt ein immer ein Restrisiko. man muss das wie einen Unfall bewerten. Wie ihr sicher alle noch wisst, sind auch in Stuttgart zwei Läufer vor 2 oder 3 Jahren ums Leben gekommen. Das waren aus meiner Sicht auch Unfälle, wie sie auch zum Beispiel bei der Anfahrt zu einem Laufevent passieren könnten. Und solange man niemand von der Organisation einen Vorsatz nachweisen kann ist es und bleibt es für mich ein Unfall, für den der Läufer eigenverantwortlich ist, weil er weiß, dass laufen in solchen extremen Regionen gefährlich ist, er aber mit seinem Start diese Verantwortung auf sich nimmt.

Ich persönlich würde mich jetzt auch nicht von einem Lauf auf die Zugspitze abhalten lassen, weil dieser " Unfall" passiert ist.

Fazit: Für mich sind zwei Unfälle passiert, für die nicht die Organisation haftbar gemacht werden kann.

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Samstag, 20. September 2008, 12:09

Wochen danach, sehe ich es genau so.

Als erstes sind die Läufer für sich selbst Verantwortlich. Der Veranstalter muss die ordentlichen Rahmenbedingungen stellen und alles in sein Macht stehendes tun um einen guten Sichern Lauf zu gewährleisten.

Das wurde meiner Meinung nach auch hier gemacht, jeder wusste auf was er sich einlässt. :wink: